Pfarrerin Angela Wolter

Prot. Pfarramt Bad Dürkheim II/Grethen
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67098 Bad Dürkheim

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Andacht von Pfarrerin Angela Wolter

 
Liebe Leserinnen und Leser,

das Weihnachtsfest naht und wir bereiten uns auf den Heiligen Abend vor. Als Kind habe ich diese Zeit stets genutzt, um in Schönschrift und nach Möglichkeit, ohne Tintenklekse einen Wunschzettel zu schreiben.

Inzwischen schreibe ich keinen Wunschzettel mehr. Was nicht heißt, dass ich keine Wünsche mehr habe. Nur, dass es eher keine materiellen Wünsche mehr sind.

Ich wünsche mir z.B., dass es meinen Familienmitgliedern gut geht, dass alle gesund bleiben und von Unglück verschont. Für unsere Kirche wünsche ich mir Menschen, die mit Offenheit und Neugier sich auf Gott und seine Gemeinde einlassen – auch wenn in Letzterer nicht alles perfekt ist. Ich wünsche mir, dass Menschen, die Krankheit und Leid zu tragen haben, Hilfe und Unterstützung erfahren. Für die Natur wünsche ich mir, dass wir alle ein wenig mehr bereit sind, auf etwas zu verzichten, was wir nicht unbedingt brauchen. Ich wünsche mir, selbst immer wieder mit großzügigem Herzen und offenen Händen zu teilen, denn eigentlich ist doch genug für alle da. Ich wünsche mir, dass wir mit Pflanzen, Tieren, Luft und Wasser schonend und behutsam umgehen, weil sie unsere Mitgeschöpfe sind. Und schließlich, und dies ist gerade mein größter Wunsch: wünsche ich mir Frieden für alle Menschen in der Welt. Das Ende von Krieg, Gewalt und Unterdrückung.

Ganz nebenbei denke ich: dass Gott an seinem baldigen Geburtstagsfest für seine Erde wohl einen ganz ähnlichen langen Wunschzettel hat.

Aber zur Wahrheit der Adventszeit gehört auch, dass nicht nur Gott für all diese großen Wünsche verantwortlich ist.

Wir alle haben so viele Möglichkeiten und Fähigkeiten in unsere Wiege gelegt bekommen, damit wir zumindest teilweise daran mitwirken können, diese Wünsche zu erfüllen. Für den Frieden und dass wir aufeinander, dass wir auch auf unsere Mitgeschöpfe achten -  dafür können wir mehr tun als wir denken.

Für den Frieden ist sich Gott selbst nicht zu schade, ganz klein zu beginnen. Mitten in unserer chaotischen und oft dunklen Welt schenkt uns Gott sein Licht in seinem Sohn Jesus. Für all unsere Wünsche nach Frieden, Liebe und Heilung, Hilfe und Rettung tritt er mit seinem Leben, später sogar mit seinem Sterben ein.

Darum jubilieren die Engel bei der Geburt des göttlichen Kindes ja auch so ausgelassen:

„Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird!“ (Lukas 2, 10) Die ganze Welt darf es wissen, warum es gut ist, große Wünsche zu haben! Und jeder mag verstehen, wo er oder sie etwas zu ihrer Erfüllung beitragen kann!

In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie Ihre guten Herzenswünsche niemals aufgeben!

Ich wünsche Ihnen allen eine wunschvolle, frohe und gnadenreiche Advents- und Weihnachtszeit!                                    

                                                                                                                                                          Liebe Grüße,

                                                                                                                                                          Ihre Pfarrerin Angela Wolter